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Wir alle spüren: eine Drift hat uns erfasst. Wir verbringen zu viel Zeit vor Bildschirmen und zu wenig Zeit unter freiem Himmel: im Wald, auf dem Land, am Fluss, am See, am Meer, in den Bergen. Dabei sind wir auf die Erfahrung der Natur existentiell angewiesen. Nicht nur, weil buchstäblich unser täglich Brot von ihr abhängt. Sie uns die Luft zum Atmen schenkt. Das Wasser des Lebens. 

Die Erfahrung der Natur stützt, stärkt und bringt uns zurück ins Gleichgewicht, wenn wir den Boden unter den Füßen zu verlieren drohen.

 

Die Deutschen haben den Begriff der Natur im 19. Jahrhundert unerträglich romantisiert. Gleichzeitig begann mit der Industrialisierung eine rasende Ausbeutung der Natur. Wir haben in Regelkreise eingegriffen, von deren Vorhandensein wir uns keine Vorstellung machten. Die Konsequenzen treten uns heute in Gestalt von Klimawandel und Artensterben immer erschreckender vor Augen. Zum Jammern ist es zu spät. Längst müssen wir Konsequenzen ziehen. Nachhaltigkeit ist das Zauberwort der Stunde. Nicht nur in Architektur und Bekleidung, auch in der Landwirtschaft – und in der Kunst und in der Literatur.

 

LIT:potsdam 2024 fragt: 

Was hält? Viele Menschen sehnen sich in unsicheren Zeiten nach der Erfahrung unserer Ur-Elemente: von Wald, der offenen Landschaft, dem Wind, Feuer und Wasser. Seit Novalis und Friedrich Hölderlin war die deutschsprachige Literatur immer ein Medium schärfster Naturbeobachtung. Arno Schmidt, Sarah Kirsch und W.G. Sebald setzten diese Tradition bis unsere Gegenwart fort. 

Und heute? Zu den globalen Trends der Gegenwartsliteratur zählt das „Nature Writing“. Wir wagen den Schritt in die Zukunft. Unter dem Motto „Vorwärts zur Natur“ präsentieren wir Autorinnen und Autoren, die in ihrer Literatur keine rückwärtsgewandten Idealisierungen von Natur bedienen, sondern von Aufbrüchen erzählen und den Schritt ins Neuland wagen.

Denis Scheck

Künstlerischer Leiter LIT:potsdam

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